Über mich

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Hội An, Quảng Nam, Vietnam
Am 16.08.2009 werde ich für ein Jahr nach Vietnam in eine Stadt namens Hội An gehen (Fotos oben) und dort bei Reaching Out, einem Fair Trade Store arbeiten. Da die Stadt als Weltkulturerbe wirklich wunderschön ist und direkt am Meer liegt, ihr das also unbedingt sehen müsst ;) freue ich mich schon auf alle die mich dann dort besuchen kommen =)=).

Freitag, 20. November 2009

Sesam öffne dich!

Da ich gerne Malen würde um meine Wände zu verschönern, hat meine Chefin mich am Mittwoch mit nach Da Nang genommen, wo ich für 800.000 VD Leinwände, Acrylfarben, Malpaletten, Pinsel, Blöcke und Aquarellstifte kaufte.
Wir sind mit dem Auto gefahren worden, hatten also viel Zeit uns zu unterhalten. Sehr schön fand ich die Geschichte, wie ihr Sohn Sesame zu seinem Namen kam:
Quyen und ihr Mann waren schon fünf Jahr verheiratet, bis sie ein Kind bekamen. Für sie war es ein kleines Wunder, deshalb sollte es auch einen besonderen Namen bekommen.
Dank Alibaba und den 40 Räubern hat er den nun auch.
Danach wurde ich noch zu einer vegetarischen Nudelsuppe eingeladen und bin schließlich noch den Rest des Tages arbeiten gegangen.
Eine schöne Abwechslung, dieser Tag.
Das Bild ist mein erster Versuch hier, Mutter und Kind II von Gustav Klimt - frei interpretiert natürlich.

Vietnam?

Von den vietnamesischen Reparaturmöglichkeiten sollten sich auch mal deutsche Handwerker eine Scheibe abschneiden. Ist es doch tatsächlich viel billiger ein undichtes Rohr mit Klebeband abzukleben. Unser Wasserhahn ist immerhin dicht, genauso das Abflussrohr. Kosten? Irgendetwas zwischen nichts und wenigen Cents.
Das Ganze kann aber natürlich auch einmal schief gehen, wenn zum Beispiel das Waschbeckenrohr einfach mal abfällt.
Hautsache billig.

Teachers' Day

Heute ist vietnamesische Tag der Lehrer. Eine wahre Freude wäre das auch für die deutschen Kollegen, denn jeder Schüler bringt Blumen oder Geschenke mit. Nicht nur meine Kollegin hat während der Arbeitszeit ein Paket in Geschenkpapier eingewickelt, am Straßenrand standen auch viele viele Stände, an denen Blumensträuße verkauft wurden. Auf meinem Weg zur Arbeit hatten die Kinder, die auf Motorrädern zur Schule gefahren wurden alle kleine Pakete oder Rosen in der Hand. Es ist schon komisch, das hat ja fast größere Ausmaße als der Mutter- oder Valentinstag in Deutschland!
Auch ich habe ein Geschenk bekommen. Soeur Marthe, Marthe II, Marie und Therese haben mir eine rote Rose und eine Tasche geschenkt. Ich wusste vorher noch nicht einmal was von diesem Tag und war daher sehr überrascht - und gerührt. Sie sind einfach zu nett zu mir. Als Soeur Marie zu mir sagte, dass sie sich immer sehr auf den Englischunterricht freut, habe auch mich mich sehr gefreut, sogar noch mehr als über den frisch gepressten Orangensaft, den ich immer bekomme, wenn ich bei ihnen bin.

Montag, 16. November 2009

7.866.000 Sekunden, 131.100 Minuten, 2.185 Stunden, 91 Tage oder auch 3 Monate...

bin ich nun in Vietnam. 5.466.800 Sekunden, 90.780 Minuten, 1.513 Stunden oder auch 63 Tage davon in Hoi An.Und die Zeit verging so schnell, ich bin wirklich gespannt wie das die nächsten neun Monate aussehen wird...
Mir ist aufgefallen, dass ich noch gar nicht wirklich geschrieben habe, wie denn so eine Woche hier für mich aussieht...Nach drei Monaten wird es also mal wirklich Zeit.
Ich habe jetzt neue Arbeitszeiten bekommen, soll nämlich von zehn Uhr bis sechs Uhr abends arbeiten, auch Sonntags. Ich durfte mir zum Samstag einen weiteren freien Tag aussuchen, habe mich aber noch nicht entschieden. Das liegt vor allem daran, dass ich ja zurzeit sechs Tage die Woche arbeite um Ferientage zu sammeln...
Am Montag kommen Ni, Na, Tinh und Nas Freundin um sieben Uhr 30 vorbei, um eine Stunde Englisch zu lernen, genauso mittwochs und freitags. Dienstag und Donnerstag von acht Uhr 30 bis neun Uhr 30 gehe ich dann zu den Nonnen und lerne ebenfalls Englisch, Montag und Mittwoch Abend lernen Quyen und ich eine Stunde Deutsch und Vietnamesisch. Zwischendrin arbeite ich noch im Laden, verkaufe, führe Touristen durch den Workshop, wiege die Produkte aus dem Onlineshop (damit Kunden wissen wieviel Porto sie bei einer Bestellung bezahlen müssen) oder schreibe Sponsorship Forms. Letzteres hat besonders viel Spaß gemacht, denn gerade haben wir zwei Auszubildende, Cuc und Trang. Cuc kann nicht hören und deshalb mussten meine Fragen erst in Zeichensprache übersetzt werden, bevor ich den Text über ihr Leben schreiben konnte. Gerade bin ich dabei, die Formulare ins Deutsche zu übersetzen, da 'Eine Welt Läden' sie dann auslegen können. Eine Kundin arbeitet dort nämlich und zeigte sich sehr interessiert an einer Zusammenarbeit.
Des Weiteren muss ich mich jetzt noch um Sponsoren für die hiesige Kirchengemeinde kümmern. Denn das Dach der katholischen Kirche, übrigens die erste Vietnams, ist kaputt, für Reparaturen fehlt aber jegliches Geld. Auch der Raum für den Kommunion-und Firmunterricht ist zerstört - aufgrund von Alter (die Kirche wurde während des Vietnamkrieges erbaut), Wettereinflüssen und dem Taifun.
Ich bin jeden Tag nach der Arbeit so fertig, dass ich gegen neun Uhr schlafen gehe, meine Beine tun sogar noch am nächsten Morgen weh. Deshalb war ich auch schon sehr lange nicht mehr im La Plage, um am Strand Filme zu sehen oder Yoga zu machen, im Kino war ich auch nur noch einmal, Sport kann ich gar nicht mehr machen.
Es ist schon komisch, wenn man aus der Schule kommt, in der man den ganzen Tag einfach rum saß und jetzt aufeinmal nur noch stehen muss und auch durchgehend denken.
Das ist hart.

Samstag, 14. November 2009

Einen schönen Tag...

...hatte ich heute! Nachdem ich die letzten 13 Tage durchgearbeitet und zu meinen 15 Ferientagen nun 2,5 zusätzliche bekommen habe, gab es nun einen Erholungstag. Den Morgen habe ich mit den 3 ???, Angels and Deamons und einem Obstsalat im Bett verbracht und bin erst mittags losgegangen, um ein paar Besorgungen zu machen. Im Kodakshop beispielsweise habe ich 93 Fotos entwickeln lassen, die nun Wände und Türe schmücken (eine Semra-isst-Reihe inklusive). Als der Fotomann die Bilder auf den PC gezogen hatte, speicherte er den Ordner unter 'thây' ab, 'Ausländer'. Aber nunja, er hat seine Arbeit gut gemacht, also ist das schon ok...
Mein Zimmer, das man nicht unbedingt als Augenweide bezeichnen kann, sieht jetzt wenigstens etwas gemütlicher aus, ich hoffe das wird noch, wenn ich endlich Leinwände auftreiben kann. Na möchte mir die Aquarellfarben ihrer Tochter geben, da diese sie nicht benutzt und Acrylfarbe müsste es ja auch noch zu kaufen geben.
Danach hab ich ein tolles Zimmer.
Hoffe ich.
Außerdem haben wir uns noch einen Basketball gekauft und uns Kleidung schneidern lassen. Ich bin mir allerdings nicht sicher, wie es wird. Es hing nämlich ein Sommerkleid in einer Schneiderei, ich wollte es aber ohne Schleife, dafür aber mit drei Blumen, Spitze, Ärmeln, viereckigem Ausschnitt und einer Knopfreihe.
Die Schneiderin hat leider nichts aufgeschrieben, sich dafür aber nach der Miete für unser Haus erkundigt. Vielleicht hat sie ja ein super Gedächtnis...
Ich hoffe es.
Morgen arbeite ich dann elf Stunden und kann mich stolzer Besitzer vier zusätzlicher Ferientage nennen. Was allerdings blöd ist, ist das Wetter. Die ganze Zeit war es unglaublich heiß, an meinem freien Tag aber nicht.
Morgen wieder.

Freitag, 13. November 2009

Irgendwann musste es ja passieren...

...jetzt hatte auch ich meinen ersten Unfall hier. Mir ist zwar nichts passiert, dafür habe ich aber den Zorn einer uralten Oma auf mich gezogen. Ich glaube sie hat mich verflucht - es waren böse Worte. Nicht zu vergessen der böse Blick. Aber verstanden habe ich nichts.
In einer Einbahnstraße stand ein Bus, ein anderer wollte daran vorbei. Er hat aber kaum durchgepasst, weshalb der Busfahrer sehr langsam und vorsichtig gefahren ist. Eine Motorradfahrer und ich waren hintendran, hinter uns wiederum ein Lastwagen. Der wollte aber nicht abwarten bis der Bus sich endlich durchgequetscht hat, sondern fuhr einfach immer weiter auf. Dass er auf mein Rad fuhr, mich nach vorne schob und dann umwarf war ihm aber egal. Schließlich bin ich ja eh nicht wirklich gefallen, nur auf eine sehr sehr alte Dame, die MICH jetzt hasst. Na danke.

25 Minutes Too Late

Mit diesem Ohrwurm muss ich jede Nacht einschlafen. Dauernd wird es gesungen und gespielt:'Boy I've missed your kisses all the time but this is twentyfive minutes too late. Though you travelled so far boy I'm sorry your are twentyfive minutes too late.' Ahhh.

Vietnamesen - ein neugieriges Volk

Immer wenn ich mir etwas gekauft oder schneidern lassen habe, wurde ich von anderen gefragt, wieviel das denn gekostet hat.
Innerhalb der letzten Woche habe ich dann meine Bankkarte verloren und bin deshalb gestern bei der VietComBank gewesen. Dort musste ich Unterlagen ausfüllen und auf einem Zettel die Geldmenge angeben, die ich gerne ausgezahlt bekommen hätte - schließlich dauert die Beschaffung einer neuen Karte 10 Tage.
Mein Kontostand hat den Vietnamesen drei Plätze weiter sehr interessiert. Der gereckte Hals hat nicht viel gebracht, das Aufrutschen auch nicht. Also hat er sich einfach mal neben mich gesetzt und alles genau durchgelesen. Als er fertig war, ist er wieder auf seinen ursprünglichen Platz zurück gegangen.
Im Geschäft angekommen wurde ich dann sofort gefragt, wieviel ich denn abgehoben hätte.
Und ich dachte schon die Leute, die sich beim Bankautomaten neben dich stellen oder an dich pressen um auch ja alles mitzubekommen wären neugierig.
Diesen Mittwoch haben wir mit dem Englischunter- richt für den Salesstaff angefangen. In unserer Küche war ein Stuhl zu wenig, also bin ich hochgegangen, um meinen zu holen. Na wollte mich begleiten um 'mir beim Tragen zu helfen'. Als sie aber einen Blick auf mein Zimmer erhascht hatte, ist sie wieder nach untern gerannt - ohne mir zu helfen. Als ich dann im Erdgeschoss ankam, sah ich gerade noch, wie sie unsere Kühlschranktür schloss - sie wollte wissen, was wir denn so auf Vorrat haben.
Neugierige Menschen hier.

Freitag, 6. November 2009

Pyjamaparty bei Reaching Out

Als der Fluss mal wieder über das Ufer getreten ist, haben Ni, Tinh, Vinh und ich im Laden übernachtet, um notfalls alles in das Dachgeschoss tragen zu können. Bevor wir und auf den ausgebreiteten Pappkartons zum Schlafen hingelegt haben, spielten wir noch Karten - die vietnamesische Version von 'Arschloch'. Das blöde war, dass der Verlierer nicht seine zwei besten Karten abgeben, sondern in einer doch sehr unbequemen Pose sitzen musste. Das wäre ja auch nicht so schlimm gewesen, wenn man nicht fast jedes Mal verloren hätte.
Als Vinh dann eine Tür öffnete, kam eine Maus herein, eine andere lief von der anderen Richtung auf uns zu und eine dritte sprang vom Tisch direkt neben mir. Sie waren riesig, nicht mal die Kanalratten aus Deutschland sind so groß! Jedenfalls nicht die, die ich gesehen habe.

Neue Eltern

Letztes Wochende verbrachten wir Hoi Aner mit Dominik, Jule und deren Kollege Dung in Hue, der ehemaligen Kaiserstadt. Dort besichtigten wir den Kaiserpalast, eine Pagode und fuhren noch am Fluss entlang, der Teil der Stadt, die mir am meisten gefallen hat.
Abends waren wir dann beim Inder, und es gab - wie du dir sicherlich vorstellen kannst, Semra - Palak Paneer mit einem Rooti. Danach sind wir dann von Dung in eine Disco gebracht worden. Ich glaube wir sahen etwas deplatziert aus, nicht nur wegen unseres Aussehens, auch wegen unserer Kleidung. Der Laden war voll von vietnamesischen Bonzenkindern, da wir als 'Westler' aber jedem Dresscode erhaben sind, wollte man uns sofort in die VIP Ecke führen. Wir lehnten ab und setzten uns wie die anderen auch auf Barhocker an Stehtischen und bekamen nach ewigem Hin und Her auch einige Getränke. Hierbei sollte erwähnt werden, dass es unmöglich ist, sein Glas auszutrinken. Hat man hier nämlich auch nur ein Paar Schlücke getrunken, wird einem schon nachgeschenkt!Ich habe es nicht mal bis zu Hälfte geschafft...Außerdem hatten wir zumindest die erste Zeit einen eigenen Kellner, der dauernd hinter einem stand. Und dies nicht nur für Bestellungen oder nachschenken, nein auch für ständiges Eiswürfel in das Glas geben. Bier wird hier nämlich nicht immer gekühlt.
Das eigentlich interessante war aber der Teil vor der Hinfahrt über den sagenhaften Wolkenpass. Anjali und ich hatten vorsorglich Eierbrote zum Frühstück gegessen und auhc noch eines für die Fahrt eingepackt. Das wäre allerdings alles nicht nötig gewesen, da unsere Schneiderin - über die wir den Bus gebucht hatten - uns wie Hänsal und Gretchen mästen wollte.
Aber erst einmal von vorne: Für sieben Uhr morgens waren wir zu ihr bestellt worden, um vom Bus aufgesammelt zu werden. Die kam aber - wie wir später feststellen mussten - erst eineinhalb Stunden später, was wiederum bedeuetete, dass wir frühstücken konnten. Ein abgekatertes Spiel, da außer uns jedermann bekannt war, wann der Bus komm sollte! So bekamen wir die traditionelle Nudelsuppe mit Rindfleisch und einem Brötchen. Ersteres aß ich nicht - ich bin jetzt bekannt als die Buddhistin, da muss man nicht so viel erklären - weshalb wir noch Mandarinen, Brötchen mit Butter und Zucker (die machen sogar Zucker auf Käsebrot, igitt), vier Flaschen Wasser und - wen wundert das noch - neue Taschen bekamen. Außerdem, am Rande, auch noch eine neue Mama und einen neuen Papa, nämlich die Eltern der Schneiderin. Zumindest glaube ich, dass es ihre Eltern sind.
Unsere 'Mama' hat dann 'Boyfriend Vietnam?' gefragt und auf unsere Antwort kam ein 'Good, otherwise Baby!'
Manoman...