Mit 1,5 Tonnen Reis und vielen Essenspaketen machten wir uns auf den Weg, um denen, die Haus, Hab und/oder Gut verloren hatten eine kleine Freude zu machen.
Das ganze hatten wir Quyen, meiner Chefin zu verdanken. Anjali und ich wollten unbedingt einmal am Gottesdienst teilnehmen, um religiöse Unterschiede über Kontinente hinaus kennenzulernen. Als ich Quyen beim Frühstück - sie lud mich zu pancakes mit Banane, Schokosuace und einem Cocktail ein =) - davon erzählte rief sie sofort ihren alten Freund, den 'father of church' an und verabredete ein Treffen für uns. Der Skulpturen sammelnde Vietnamese stellte sich als frankophil und redebegeistert hinaus und eben auch als gastfreundlich. Er lud uns nämlich zu dem 'Bootsausflug' ein, der eines unserer schönsten Erlebnisse hier überhaupt werden sollte.

Unterhalten haben wir uns auf Englisch, da der Pfarrer das immerhin fast so gut wie Französisch spricht und wir kaum noch Probleme mit dem vietnamesischen Akzent haben, gab es keine Probleme. Als dann 'soeur Marthe', eine Nonne, die einige Zeit in Frankreich verbrachte dazustieß, mussten wir auf französisch umschalten. Sie spricht wirklich sehr gut, deshalb haben wir uns auf dem Weg zum Boot - natürlich Hand in Hand - wunderbar unterhalten. Ich mag sie sehr, deshalb konnte ich die Bitte, den Nonnen Französisch- und Englischunterricht zu geben auch nicht abschlagen. Diese Woche waren sie alle krank, nächste Woche geht es dann aber los...
Es war schön mit dem Boot an den Dörfern vorbeizufahren, nicht mit den typischen Touribooten, sondern mit Menschen, die du 'Freunde' nennen kannst. Wir fühlten uns in unserer Begleitung sehr wohl und überlegen gerade, ob wir uns nicht außerhalb unserer Arbeit sozial engagieren möchten...
Anjali und ich bekamen die Aufgabe übertragen, die jeweils zehn Kilogramm schweren Reissäcke und die Essenspakte über den Steg an Land zu tragen und daraufhin an die Familien zu übergeben.
Trotz des Muskelkaters hätte ich es einigen aber liebend gerne nach Hause getragen. Da waren so viele zerbrechliche Pergamentomas, die bestimmt nicht mal das doppelte von den Säcken gewogen haben oder kleine Kinder die gerade mal doppelt so groß wie der Reissack waren...
Irgendwie hat es aber dann doch geklappt und letztendlich waren alle Pakete verteilt.
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